Der Wohnungsmarkt ist angespannt und bezahlbaren Wohnraum zu finden, stellt viele Menschen vor eine große Herausforderung. Wenn man zusätzlich auf Barrierefreiheit angewiesen ist, wird die Suche oft zu einer kaum lösbaren Aufgabe. Umso wichtiger ist es, über den Bau barrierefreier Wohnungen von Beginn an nachzudenken.
Die Investition in barrierefreies Bauen bringt Vorteile für die gesamte Gesellschaft. Da die meisten Behinderungen erst im späteren Leben auftreten, werden Barrierefreiheit und deren Anpassungen für fast jeden von Bedeutung. In einer älter werdenden Gesellschaft steigt der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum. Gleichzeitig hat das gestiegene Bewusstsein zusammen mit verbesserten gesetzlichen Vorgaben dazu geführt, dass immer mehr Menschen barrierefreie Lösungen nachfragen und umsetzen.
Wann ist ein Umbau oder Neubau sinnvoll?
Barrierefreiheit kann für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben – sei es eine bodengleiche Dusche, breitere Türen oder eine abgesenkte Küchenzeile. Im Eigenheim sind solche Anpassungen oft unkompliziert, während in Mietwohnungen die Zustimmung des Vermieters erforderlich ist. Meist müssen die Mietenden die Kosten tragen, und in einigen Fällen kann ein Rückbau verlangt werden. Dies ist jedoch selten, da Barrierefreiheit in der Regel den Wert der Immobilie erhöht.
Bei älteren Gebäuden stößt man jedoch häufig auf bauliche Einschränkungen. Daher ist es möglicherweise nur möglich, eine barrierearme Umgebung zu schaffen, anstatt die volle, nach DIN zertifizierte Barrierefreiheit zu erreichen. In manchen Fällen ist ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung die bessere Alternative.
Kosten und Herausforderungen der Barrierefreiheit
TERRAGON WOHNBAU hat eine Studie zum Thema „Barrierefreies Bauen im Kostenvergleich“ durchgeführt. Anhand eines Musterprojekts wurde der Bau eines fünfstöckigen Wohngebäudes in Berlin mit 20 Wohnungen analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kosten für barrierefreies Bauen im Durchschnitt nur ein Prozent der Gesamtkosten ausmachen und lediglich 10 von 140 Kriterien zu Mehrkosten führen.
„Die Studie zeigt, dass es wirtschaftlich sinnvoll ist, Barrierefreiheit direkt beim Neubau zu integrieren, wenn der Bedarf groß ist“, erklärt Annett Purfürstz von Purfürst Immobilien.
Herausforderungen beim barrierefreien Bauen
- Normenanforderungen: Die DIN 18040-2 für Barrierefreiheit muss vielfältige Bedürfnisse abdecken, zum Beispiel Seh-, Hör- oder Mobilitätseinschränkungen.
- Wohnraummangel: Nur ein kleiner Teil der Wohnungen in Deutschland ist barrierefrei, und bis 2035 wird ein erheblicher Mangel erwartet.
- Kostenbedenken: Bauunternehmen befürchten zusätzliche Kosten, die jedoch durch frühzeitige Planung oft vermieden werden können.
- Genehmigungsverfahren: Häufig fehlen detaillierte Vorgaben zur Barrierefreiheit in Bauplänen, was zu Verzögerungen führen kann.
- Ästhetische Bedenken: Sorgen, dass Barrierefreiheit das Design beeinträchtigt, können durch kreative Planung widerlegt werden.
- Nachträgliche Anpassungen: Umbauten in bestehenden Wohnungen sind oft schwierig, besonders für Rollstuhlfahrer, während Lösungen für Sinnesbehinderungen häufiger umsetzbar sind.
Bevor Sie ein barrierefreies Bauprojekt in Angriff nehmen, sollten Sie klären, ob ein Umbau oder Neubau für Sie in Frage kommt. Vermieter sollten frühzeitig eingebunden werden. Erstellen Sie eine Prioritätenliste, die auch zukünftige Bedürfnisse berücksichtigt, und prüfen Sie finanzielle Fördermöglichkeiten. „Ein Immobilienmakler kann dabei helfen, geeignete Objekte zu finden, Kontakte zu erfahrenen Handwerkern herzustellen und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen“, rät Annett Purfürstz. Nutzen Sie seine Expertise, um das Projekt reibungslos und effizient umzusetzen.
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Hinweis
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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